Mitarbeiter zu finden ist nicht so schwer, sie zu behalten dagegen sehr. So kann es kurz zusammengefasst werden, wenn es um das Thema Einarbeitung geht. Unternehmen suchen Kandifaten, die sofort ins Team passen und die Abläufe schnell verstehen. Oft zieht sich der Auswahlprozess über Wochen hin, manchmal muss die Stelle sogar ein zweites Mal ausgeschrieben werden. Die professionelle Einarbeitung neuer Mitarbeiter, also das sogenannte Onboarding, ist daher enorm wichtig – und wird doch oft nur halbherzig berücksichtigt.
„Man kann Mitarbeitern das Lächeln nicht beibringen. Sie müssen lächeln bevor man sie einstellt.“von Arte Nathan
Der Kern eines guten Unternehmens sind qualifizierte Mitarbeiter. Doch dies ist eine Herausforderung für jede HR-Abteilung genau die richtigen Fachkräfte zu finden. Häufig wird verlangt, dass diese mit den Aufgaben bereits vertraut sind, aber das ist bei genauerer Betrachtung fast nie der Fall. Warum? In jedem Unternehmen gibt es andere Arbeitsabläufe, Programme, Ansprechpersonen und Regelungen. Daher braucht ein neuer Mitarbeiter eine Einarbeitung – ganz egal, ob dieser studiert hat oder jahrelange Berufserfahrung mitbringt.
Einarbeitung ist Teil des Recruitment
Stellen Sie sich vor, dass Sie zwei Bewerber in der engeren Auswahl haben. Die eine Bewerberin (A) hat bereits ein Studienabschluss in Ihrer Branche uns sagt selbst, dass sie bereits alle Abläufe kennt. Die andere Bewerberin (B) ist Quereinsteigerin, aber aus ihren Arbeitszeugnissen wird deutlich, dass sie sich schnell in neue Abläufe einfindet. Sie entscheiden sich letztlich beide Personen einzustellen und schicken im Vorfeld Infos zum neuen Aufgabenfeld. Nach kurzer Zeit bemerken Sie einen großen Unterschied.Bewerberin A: Ist davon ausgegangen, dass die Abläufe genau wie bei ihrem vorherigen Arbeitgeber sind. Daher hat sie sich die Materialien im Vorfeld nicht angeschaut und ist nicht sehr motiviert. Aus Scham und damit man Ihre Erfahrung nicht anzweifelt, holt sie sich ungerne Unterstützung von jüngeren Kollegen.Bewerberin B: Hat sich zusätzlich zu den erhaltenen Infos auch Videos über das neue Unternehmen angeschaut. Zudem hat sie erfahrene Kollegen interviewt und das Intranet des Unternehmens erkundet. Das war zwar zeitaufwändig, aber sie wusste auf alle gestellten Fragen eine Antwort im Gegensatz zu Bewerberin A.
Zeitraum der Einarbeitung erweitern
Wird ein neuer Mitarbeiter eingearbeitet, handelt es sich dabei oftmals leider nur um eine sehr kurze und oberflächliche Einführung.
Sichtweisen wie: „Der neue Kollege wird sich schon irgendwie einarbeiten“, führen häufig zu Demotiavation. Zudem wirkt sich dies auf die fürhzeitige Mitarbiterbindung aus. Eine gute Einarbeitung fördert die Mitarbeiterbindung.
Es ist klar, dass der erste Arbeitstag wichtig ist, um im neuen Job anzukommen. Im besten Fall wird dieses Ankommen jedoch verlängert. Dafür muss der Zeitraum der Einarbeitung sowohl vor dem ersten Tag als auch in den ersten Wochen nach dem Einstieg planvoll aufgestellt sein.
Tipps für Arbeitgeber
Wir haben einige Tipps zu den entsprechenden Phasen zugeordnet, die der neue Mitarbeiter durchläuft:VorbereitungArbeitsplatz eingerichtenArbeitszeiten abgeklärtKunden und Team informierenInfomaterialien/ Lernmaterialen zur Verfügung stellenZugänge zu Räumen, Software usw. abklärenOrientierungWerte, Visionen und Ziele des UnternehmensMentor bzw. Ansprechpersonen vorstellenRundgang durch die Räumlichkeiten des UnternehmensArbeitsprozesse erläutern bzw. zeigen.IntegrationTeameventsGemeinsame MeetingsFeedbackgesprächeKommunikatiion im UnternehmenBerufliche Bildungsangebote
Fazit zum erfolgreichen Onboarding
Es lässt sich auch mit wenig Budget ein eigenes Onboarding Programm schaffen. Besonders für KMUs bieten sich somit zahlreiche sinnvolle Möglichkeiten. Die hier beschriebenen Punkte, sind natürlich nur ein Teil. Wir halten fest, dass Onboarding als erfolgreich gilt, wenn:Es während der Probezeit bzw. innerhalb von ca. zwei Jahren nicht zu einer Kündigung kommtSich der neue Mitarbeiter sehr schnell fachlich sicher fühlt, und die in ihn gesetzten Ziele erfüllt. Dabei zeigt sich nicht direkte Überforderung und Unsicherheit. Der neue Mitarbeiter nach kurzer Zeit gut ins Team integriert ist, von seinen Kollegen wertgeschätzt wird, und eine gute Beziehung zu seinen Vorgesetzten aufbauen konnte.Er selbst als Mutiplikator dazu in der Lage ist, neue Mitarbeiter in das Unternehmen einzuführen.Er zeitnah an die Informationen gelangt, die er sucht oder weiß, wo diese stehen.
Neueste Kommentare